Am 2. Juli erteilt der Weihbischof und Domkapitular Freiherr Droste zu Vischering in Münster die Erlaubnis, in Nordlohne eine Nebenschule zu errichten. Das Schulgebäude besteht aus einem Klassenraum. Die Außenwände bestehen aus Fachwerk.Bis 1820 hatte Nordlohne keine eigene Schule und gehörte zur Schulgemeinde des Kirchspiels Schepsdorf-Lohne. Die Schüler besuchten die Kath. Volksschule in Lohne. Der Unterricht wird 1820 aufgenommen. Der erste Lehrer heißt Schulte. Er kommt aus Ahlde bei Emsbüren. Die Schulaufsicht wird bis 1866 vom jeweiligen Dechant in Lingen ausgeübt, der einmal jährlich die Schule im Dekanat besucht. Die Ortsgeistlichen stehen ihm dabei zur Seite.
1826
Von 1826 bis 1829 ist Lehrer Vohs in Nordlohne tätig.
1827
Das "Königliche Katholische Consistorium" in Osnabrück erteilt die Erlaubnis, dass die Schüler aus Wachendorf und Mühlengraben die Schule in Nordlohne besuchen dürfen.
1829
Von 1829 bis 1840 unterrichtet hier Lehrer Albers.
1833
Die Jahreseinnahmen des Lehrers bestehen aus dem Schulgeld von 10 Thalern, einer Zulage von 22 Thalern und einer Gemeindezulage von 40 Thalern, zusammen 72 Thaler.
1840
Von 1840 bis 1874 unterrichtet hier Lehrer Knüven.
1852
Johann Hermann Lüttel stiftet der Schule eine Glocke, die am Schulgebäude angebracht wird. Er wandert später nach Amerika aus.
1874
Von 1874 bis 1897 unterrichtet hier der Lehrer Wehkamp aus Salzbergen.
1876
Das alte Schulgebäude wird durch einen Neubau ersetzt. Auch die neue Schule hat nur einen Klassenraum. Der Unterricht wird 1877 aufgenommen.
1883
Die jährlichen Einkünfte des Lehrers betragen jetzt 700 Mark zzgl. einer Mietentschädigung von 75 Mark.
1888
Nach dem neuen Schulgesetz ab 1. Oktober 1888 fällt das Schulgeld weg.
1894
Die Schule wird von 38 Schülern besucht. Es sind insgesamt 63 Ferientage festgesetzt: Ostern 6, Ernteferien 19, Pastoratsfest der Kirche 1, der Monat Oktober 31 (?), Karwoche 3 und Bittwoche 3 Tage. Weitere schulfreie Tage sind das Sedansfest (2.9.) und Kaisers Geburtstag (27.1.).
1897
Lehrer Martin aus Hildesheim unterrichtet von 1897 bis 1898 in Nordlohne. Es folgt Lehrer Klümper.
1905
Am 1.4.1905 werden 11 schulpflichtige Schüler aus Wachendorf nach Altenlingen umgeschult. In Nordlohne gehen jetzt 40 Schüler zur Schule. Nachfolger von Lehrer Klümper ist Lehrer Wolke.
1908
Die Schüler erhalten zum ersten Mal Zeugnishefte. Am 1. April wird ein neuer Schulverband festgelegt, zu dem die Orte Lohne, Schepsdorf, Darme, Nordlohne, Herzford und Rheitlage gehören.
1915
Lehrer Franke wird zum Kriegsdienst eingezogen. Seine Nachfolgerin bis 1917 ist Lehrerin Elisabeth Droit aus Osnabrück. Es folgen die Lehrer Schade und Reiring.
1920
Lehrer Reiring wird nach Lingen versetzt. Sein Nachfolger ist Franz Schrader.
1922
Die Lehrerwohnung wird bezugsfertig.
Auf dem Schulhof in Nordlohne spielen die Kinder Blindekuh.
Im Hintergrund Lehrer Franz Schrader
1929
Drei Schüler der Ortschaft Mühlengraben verlassen die Schule in Nordlohne und werden nach Wachendorf umgeschult. Die Schülerzahl sinkt auf 30 ab.
1936
Im Jahre 1935 wird ein Schulneubau neben der Lehrerwohnung beschlossen. Mit dem Neubau wird am 16. September begonnen. Die Fertigstellung erfolgt im Mai 1936. Unterrichtsbeginn in der neuen Schule für die 25 Schüler ist am 1. Juni 1936.
1943
Am 1. März wird die Schule geschlossen, weil Lehrermangel besteht und nur noch 17 Kinder die Schule besuchen. Der Lehrer Franz Schrader, der seit 1920 in Nordlohne tätig ist, wird nach Hummeldorf versetzt. Die Schüler gehen nach Lohne zur Schule.
1946
Da die Schülerzahl in Lohne auf 352 angestiegen ist, wird nach mündlicher Rücksprache mit Herrn Schulrat Meyer die Schule in Nordlohne am 8. Juli 1946 wieder eröffnet. Frau Ringenberg wird als Lehrerin eingestellt. Sie unterrichtet hier von 1946 bis 1952. Ihr folgen die Lehrer Kohlstrunk, Hölscher und Schülke.
1965
Am 9.2.1965 tritt der Schulausschuss der Gemeinde mit dem Schulrat Barlage und dem Elternrat von Nordlohne zusammen, um über die Aufhebung der einklassigen Volksschule Nordlohne zu beraten. Es wird beschlossen, der Regierung folgenden Vorschlag zu unterbreiten: Mit Beginn des neuen Schuljahres besuchen die Schulkinder von Nordlohne die Volksschule in Schepsdorf. Herr Lehrer Schülke übernimmt eine Planstelle an der Volksschule in Lohne.Er behält seine Dienstwohnung in Nordlohne.
1965
18.02. Auszug aus dem Lingener Volksboten:
"Nur noch wenige Wochen bis zum Schluß des Schuljahres ist die Schule Nordlohne geöffnet. Zur Zeit besuchen nur so wenig Kinder diese Schule, daß eine Schließung gerechtfertigt ist. Die Schulpflichtigen dieses Ortsteiles werden ab Ostern die neue Volksschule in Schepsdorf besuchen. Da sie oft einen Weg von 5 km haben, werden sie mit dem Bus befördert. in einer kürzlich stattgefundenen Besprechung verlangten die Eltern jedoch, daß die Schule zu dem Zeitpunkt wieder geöffnet werden soll, wenn eine größere Kinderzahl vorhanden ist. Das Gebäude soll deshalb auch nicht zweckentfremdet werden."
Es fand nie mehr ein Unterricht in der Schule in Nordlohne statt.
Damit endet die Geschichte der Volksschule Nordlohne nach 145 Jahren.
Quellen: - Grafschafter Schulgeschichte
- Heinrich Koopmann, Lohne - eine Chronik in Bildern, Heimatverein Lohne, o.J.; Abschnitt: Die Schule in Lohne, Seiten 49 - 51
- Hinweise aus den Schulchroniken der Kath. Volksschule Lohne